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Veröffentlicht am 16.09.2016 - Land und Leute - Leib und Seele - Kultur und Tradition

Wie ein Feiertag in Schwarzenberg

Der Alpsommer ist zwar lange und sehr anstrengend gewesen aber auch ganz schön spannend, denn auf der Alpe erlebt man jeden Tag etwas anderes. Letzte Woche wurde mit dem Schwarzenberger Alptag die Rückkehr von uns Pfistern, Sennern und Älplern gefeiert. Anschließend findet traditionellerweise jedes Jahr der Schwarzenberger Markt mit Käseprämierung statt. [Pfister sind junge Burschen und Mädchen im Jugendalter, die den Alpmeister bei seiner täglichen Arbeit unterstützen] Auf dieses Ereignis freue ich mich schon seit Ewigkeiten. Warum? Ganz einfach! Der Schwarzenberger Markt ist für Schwarzenberg fast schon wie ein Feiertag. Das ganze Dorf ist auf den Füßen und jeder ist dort anzutreffen. Für mich als Pfister ist das natürlich eine großartige Gelegenheit meine besten Freunde Jonas, Christof und Benjamin wieder zu sehen und ihnen von meinem Sommer zu berichten. Ihr müsst wissen, dass ich in eine andere Hauptschule gehe als sie, deswegen haben wir uns seit Ende Juni nicht mehr gesehen.

Mit meiner guten Lederhose und dem Sonntagshemd gekleidet, gehe ich in meinen neuen Hölzlar in Richtung Dorfzentrum. [Hölzlar sind bequeme Holzschuhe, die inzwischen auch in vielen Weltstädten anzutreffen sind] Auf dem Weg kann ich schon die ersten Marktbesucher sehen. Ganz plötzlich dreht der Wind. Riecht ihr das auch? Es ist der Duft der herzhaften Waffeln vom Krankenpflegeverein. Mmmmhh, da muss ich mir unbedingt eine holen. Wenn ich nur an das ganze Essen denke, läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen.

Uff, endlich geschafft! Als erstes laufe ich durch die Marktmeile im Dorfkern und verschaffe mir einen Überblick was es wo gibt. Links und rechts von mir sind Stände vollgepackt mit schönen Sachen. Da finde ich bestimmt ein Marktkrömmle, wofür mir die Mama Geld zugesteckt hat. [Das berühmte Marktkrömmle ist eine Kleinigkeit, die man den Kindern und Enkelkindern auf dem Markt kauft. Man sagt, wenn es länger als einen Tag hält, sei es ein guter Kauf gewesen] Auch für die Mama ist bei den schönen Gestecken, kreativen Handwerksgegenständen und den kunstvollen Objekten sicher etwas dabei. Mit meinen Aufzählungen ist natürlich noch nicht das ganze Sortiment abgedeckt. Ich will euch nicht gar alles vorweg nehmen. Ich verrate nur so viel: egal wie alt ihr seid und woher ihr kommt, der Schwarzenberger Markt hat für alle etwas zu bieten.

Da ist Jonas! Ich renne zu ihm hin, begrüße ihn und frage wie es ihm geht. Gut, meint er. Während wir über die vergangenen 9 Wochen schwätzen, gehen wir zur Käseverköstigung in den Angelika-Kauffmann-Saal. Jonas und ich probieren uns durch die verschiedenen Käsesorten durch und greifen auch bei den Äpfeln kräftig zu. Wie auch die Jury bei der später stattfindenden Käseprämierung, machen wir unsere eigene Favoritenliste. Heuer ist auch ein Käse von mir dabei, naja eigentlich von unserem Senner Alfred, aber ich hab ihm dabei ganz viel geholfen. Ich hab mich auch um das Salzbad des Käses gekümmert, damit der Käse eine schöne Rinde bildet und nicht austrocknet. Also ist es auch mein Käse. Ich glaube, er hat recht gute Chancen bei der fachkundigen Jury. Das findet auch Jonas.

Nachdem wir unsere Bäuche mit dem vielen Käse vollgestopft haben, gehen wir zur Volksschule. Dort steht nämlich das Karussell. Man könnte zwar meinen, dass wir schon zu alt dafür sind, aber es macht uns immer noch großen Spaß. Weil gerade alle Kinder ausgestiegen sind und außer uns niemand einsteigt, versuche ich den Mann vom Karussell zu überreden es schneller drehen zu lassen. Zuerst zögert er, aber bei meinen Überzeugungskünsten kann er nichts anderes tun als ja zu sagen. So im Nachhinein weiß ich nicht, ob es eine so gute Idee gewesen ist. Als ich meine Füße wieder auf den Boden gestellt habe, mich an den Stahlketten, an denen der Sitz am Karussell befestigt ist, hochgezogen habe, begann sich alles zu drehen und ich fiel hin. Jonas lacht nur. Ihm hat die Fahrt scheinbar nicht so sehr zugesetzt wie mir. Nach einer Viertelstunde ist alles wieder gut und weiter geht's.

Um die Kinderschminkstation machen wir einen großen Bogen, wir finden, dass das nur für Mädchen ist. Oben im Dorf habe ich vorhin beim Vorbeigehen einen Stand mit Geldtaschen, Gürtel, und Taschenmessern gesehen. Dort möchte ich mir mit dem Geld von der Mama einen Leatherman kaufen, vielleicht hat er ja auch sowas. Damit mir der Mann vom Stand nicht das Blaue vom Himmel vorlügen kann, frage ich ihn ob ich die mit Schraubenzieher, Feile und Limoöffner aufgemotzte Zange ausprobieren darf. Ich begutachte das gute Stück und finde sofort gefallen an ihr. Leider reicht das Geld von der Mutti nicht ganz aus, aber ich hab ja ganz heimlich aus meinem Sparschwein ein paar Münzen herausgeholt. Ein Glück!

Der nächste Stopp ist der Stand vom Spielzeugladen Behmann, dort kaufe ich für die Figurensammlung meiner Schwester ein schwarz-weiß gepunktetes Pony. Darüber freut sie sich ganz sicher. Sie muss leider zu Hause bleiben, weil sie die Windpocken hat. Da passt doch gut, dass das Pony gleich aussieht wie sie. Mein Bauch meldet sich, deshalb gehe ich ins Tanzhaus und hole mir die langersehnte Waffel. Währenddessen kauft sich Jonas eine Tüte Gummibären. Ich hoffe, dass ihn der Verkäufer von letztem Jahr nicht mehr erkennt. Da hat er nämlich eine große Show geliefert. Als gestandener Wälder dachte er sich, er wolle keine Katz im Sack kaufen und probierte alle Sorten durch bevor er sich entschieden hat, welche er einpackte. Das hat dem Verkäufer überhaupt nicht gefallen und verbat ihm prompt sich noch einmal seinem Gummibärenstand zu nähern. Das war schon was!

Gegen zwei stoßen allmählich auch Christof und Benjamin zu uns. Zusammen holen wir uns eine Zuckerwatte bei dem alten Mann, der die lustigen Pfeifgeräusche machen kann. Mit inzwischen klebrigen Händen setzen wir uns auf die Kirchenmauer und erzählen uns noch eine Weile von den Sommerferien und was wir alles erlebt haben.

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