Die Schubertiade - Ein Festival der besonderen Art
Ein Festival für Franz Schubert.
Ihm den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, war Idee und Zielsetzung der ersten Schubertiade, die 1976 von Hermann Prey in Hohenems ins Leben gerufen wurde. Schnell avancierte die Stadt im österreichischen Vorarlberg zu einem der bekanntesten Festspielorte und beliebten Treffpunkt für ein internationales Publikum, welches die Begegnung mit hervorragenden Künstlern in überschaubarem Rahmen sucht und anstelle eines beliebig austauschbaren Festivalprogramms klare Definitionen vorfindet: das kompromisslose Bekenntnis zu Franz Schubert.
Heute ist die Schubertiade mit rund 80 Veranstaltungen und 40.000 Besuchern jährlich das renommierteste Schubert-Festival weltweit. Nirgendwo sonst steht innerhalb kurzer Zeit eine derart große Anzahl von Liederabenden mit den besten Interpreten der Welt auf dem Programm. Kammerkonzerte und Klavierabende auf höchstem Niveau bilden einen weiteren Schwerpunkt. Ergänzt wird das Angebot durch Orchesterkonzerte, Lesungen und Vorträge sowie Meisterkurse bedeutender Künstlerpersönlichkeiten.
Fernab des sonst üblichen Festspielrummels ist es wesentliches Anliegen der Schubertiade, den intimen Charakter zu wahren und alle Energie auf musikalische Darbietungen in höchster Qualität zu konzentrieren. Diesen Anspruch widerspiegelnd, gleicht die Liste der Künstler, die bis heute bei der Schubertiade zu Gast waren, einem "Who-is-Who" der Lied- und Kammermusikwelt. Daneben fördert die Schubertiade auch junge Talente, die am Beginn ihrer Karriere stehen und bietet ihnen die Möglichkeit, sich einem gleichermaßen kundigen wie begeisterungsfähigen Publikum vorzustellen.
Die idyllische Gemeinde Schwarzenberg im Bregenzerwald - seit 1994 ein Ziel der beliebten "Landpartien" - 2001 zum Hauptschauplatz der Schubertiade zu machen, wurde durch eine Erweiterung und grundlegende Renovierung des Angelika-Kauffmann-Saals ermöglicht. Der in schlichter Holzbauweise errichtete Saal mit rund 600 Sitzplätzen besticht nicht nur durch seine einzigartige Lage inmitten einer beschaulichen Wiesen- und Berglandschaft, sondern bietet auch perfekte akustische Bedingungen, die Künstler und Publikum gleichermaßen ins Schwärmen bringen und von der internationalen Presse mit zahlreichen Superlativen bedacht wurden. So zählte ihn die Frankfurter Allgemeine Zeitung - zusammen mit dem Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses und dem Salzburger Mozarteum - zu den drei besten Kammermusiksälen Österreichs, während die Die Welt ihn mit der Londoner Wigmore Hall verglich. Die bescheidene Eleganz des Gebäudes bedeutet jedoch keinen Verzicht auf Komfort: das weitläufige Foyer, die großzügig angelegte, überdachte Terrasse, die neu installierte Lüftungsanlage sowie ein Aufzug für behindertengerechten Zugang erfüllen alle Anforderungen an einen modernen, publikumsfreundlichen Konzertbetrieb.
Traditionell treffen sich die Besucher schon lange vor Konzertbeginn, um die Aussicht zu genießen, am Buffet eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen oder sich bei Gesprächen und einem Rundgang durch die Ausstellungsräume auf den bevorstehenden Musikgenuss einzustimmen. Mit der Darbietung kurzer Schubert-Duette signalisieren zwei Hornisten den Gästen, ihre Plätze einzunehmen.