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Veröffentlicht am 26.03.2019 - Sport und Aktiv - Land und Leute

Interview mit Sportlerin Bianca Steurer

Ein Interview mit Profi-Athletin Bianca Steurer über ihre Laufbahn und ihre Karriere in der Sportart Triathlon.

Bianca Steurer kam am 6. September 1986 auf die Welt und wohnt in Schwarzenberg. Ihre Ausbildung absolvierte sie in der Handelsakademie (HAK) Bezau und sie arbeitet neben ihrem Sport auch noch als Beraterin in einem Sportbekleidungsgeschäft. Sie fing erst im Alter von 24 Jahren mit Triathlon an. Seither konnte sie schon zahlreiche Erfolge feiern, unter anderem den 1. Platz beim Trans Vorarlberg im Jahr 2015 sowie im Jahr 2018, den 28. Platz bei der Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii, den 7. Platz beim Ironman Südafrika, den 3. Platz beim Ironman 70.3 in Barcelona und viele mehr. Bianca hat innerhalb kürzester Zeit eine beachtliche Karriere hingelegt. Bei all dem Training freut es uns sehr, dass sich Bianca Zeit für ein Interview genommen hat.

Liebe Bianca ich habe mich ein bisschen schlau gemacht über dich und mich würde interessieren ob du schon bevor du dich für die HAK Bezau beworben hast - gewusst hast, dass du Profi-Athletin wirst? Falls ja, wieso bist du dann trotzdem in die HAK Bezau, eine Wirtschafsschule, und kein Sportgymnasium?

Nein, ich habe natürlich nie gedacht, dass ich einmal Sportlerin werde. Als ich aus der Hauptschule kam gab ich meiner Tante das Zeugnis (da ich in den Urlaub ging) und ich habe ihr gesagt, sie soll mich in den Bezauer Wirtschaftsschulen für die Handelsschule anmelden, dann kann ich nach dem ersten Jahr abbrechen und eine Lehre anfangen. Als ich im Urlaub unter den Palmen lag und meine Tante mich angerufen hatte, sagte sie mir, dass ich jetzt in die HAK gehen würde, da der Direktor sagte ich habe ein zu gutes Zeugnis für die Handelsschule. Zuerst war ich schockiert, da ich ja nur ein neuntes Schuljahr absolvieren und nicht noch 5 Jahre zur Schule gehen wollte. Ich habe dann aber die 5 Jahre doch ohne Probleme durchgezogen und bin im Nachhinein froh darüber, da ich somit eine gute Ausbildung vorweisen kann.

Zum Thema Partys: Bereust du im Nachhinein, dass du dir Zeit für Partys und das Weggehen genommen hast?

Nein, ich bereue es nicht. Mit 16 Jahren habe ich angefangen das Partyleben zu genießen und habe leider auch 7 Jahre geraucht. Aber ich würde nicht behaupten, dass ich meine Zeit auf Partys bereue, denn man ist schließlich nur einmal jung.

Denkst du, du wärst auch den Weg als Profi-Sportlerin gegangen, wenn dein Freund dich nicht angesteckt hätte?

Ich glaube nicht, dass ich ohne meinen Freund den gleichen Weg eingeschlagen hätte. Vor allem aus dem Grund nicht, da er der einzige war der immer an mich geglaubt hat. Von Anfang an hat er mich unterstützt und mir Selbstvertrauen gegeben. Er war auch der erste, der mir gesagt hat, dass ich Talent habe und auf jeden Fall weiter machen soll. Damals habe ich ihm nicht geglaubt und gesagt er träumt, jedoch sehe ich jetzt ein, dass ich wirklich Talent habe und ich mit den Besten dieser Sportart mithalten kann. Mein Freund sagt auch immer zu mir, ich sei wie ein "Holzklotz" der den Hügel hinunter rollt und erst anhält, wenn ich irgendwo dagegen stoße.

Wie oft musst du trainieren? Und auf was für eine Ernährung muss man umsteigen? Gibt es auch Tage wo du sündigst und dir was gönnst?

Ich trainiere jeden Tag mehrmals und das 7 Tage die Woche. Für mich ist das Training wie eine Sucht, wenn ich einen Tag nicht trainiere, dann fühle ich mich unwohl und als ob mir was fehlt. Mit meinem neuen Trainer trainiere ich sehr oft und intensiv. Bekomme aber auch Ruhetage, welche ich jedoch nicht sehr gerne mag und gehe dann eben ein paar Runden schwimmen oder eine kurze Runde joggen, damit ich trotzdem das Gefühl habe etwas getan zu haben. Wenn es beim Sport um die Ernährung geht, muss jeder seinen eigenen Weg finden. Ich musste selbst auch einiges ausprobieren und auf verschiedene Sachen verzichten, aber da kommt jeder selbst darauf. Ich zum Beispiel gebe meinem Körper das was er will. Nur vor Wettkämpfen esse ich die Woche davor Low Carb, damit mein Körper kurz vor dem Wettkampf so richtig Lust auf Kohlenhydrate hat. Denn vor meinen Bewerben esse ich meistens Nudeln, diese beinhalten nämlich viel Kohlenhydrate.

Was war bezüglich deines Sports dein bislang schönstes bzw. emotionalstes Erlebnis?

Für mich war auf jeden Fall der Trans Vorarlberg im Jahr 2015 das schönste Erlebnis bisher, da ich nie gedacht hätte, dass ich gegen so starke Frauen gewinnen kann. Zusätzlich ist es natürlich noch überwältigender wenn man ein Heimrennen vor heimischem Publikum und den eigenen Fans gewinnt. Ich muss sagen, dass war das emotionalste Rennen bisher. Ein weiteres Erlebnis, welches mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben wird, ist das Rennen in Hawaii, im Jahr 2016, da dort einfach eine andere Stimmung herrscht und die Landschaft natürlich atemberaubend ist. Ich hätte niemals gedacht, dass ich es jemals schaffen würde zu den besten 30 Damen der Welt zu gehören. Beim Schwimmtraining im Meer zum Beispiel konnte ich mich gar nicht auf das Trainieren fokussieren, sondern war immer wieder erstaunt was für schöne Fische im Meer um mich herum schwammen. Bis mein Freund dann gesagt hat, ich soll mich endlich auf das Trainieren konzentrieren. Diese zwei Rennen waren bisher die emotionalsten für mich.

Wenn man als junger Mensch ernsthaft mit diesem Hobby anfangen möchte, wie und wann steigt man da am besten ein, welche Voraussetzungen sind wichtig und worauf sollte man achten?

Ein Tipp von mir ist es in einen Verein zu gehen. Der Vorteil in einem Verein ist, dass man Tipps von Menschen bekommt, welche schon Erfahrungen in dieser Sportart gesammelt haben. Zudem bekommt man immer Unterstützung und Hilfe wenn etwas nicht so klappt, wie es sollte. Ganz wichtig ist es langsam anzufangen und nicht gleich zu übertreiben. Denn meistens möchte man gleich zu Beginn alles geben und das führt meistens zu Verletzungen. Also langsam anfangen und am besten einem Verein, wie z.B. dem Verein "im Wald Läuft's" oder "Tri Dornbirn", beitreten.

Warum arbeitest du gleichzeitig noch bei einem Sportbekleidungsgeschäft?

Neben meinem Sport arbeite ich gleichzeitig noch drei halbe Tage, also 12 Stunden in der Woche im Sportbekleidungsgeschäft in Egg. Eigentlich mache ich das um unter die Leute zu kommen, denn wenn ich mich nur auf den Sport fokussieren würde, hätte ich wahrscheinlich nur mehr sehr wenig Kontakt zu anderen. Es ist klar, dass es nicht optimal ist, dass ich nebenbei noch arbeite, da ich zum Beispiel am Samstag vor dem Arbeiten oft noch schwimme und dann direkt zur Arbeit gehe und eigentlich sollte man sich nach der Schwimmeinheit ausruhen und entspannen bevor es zur nächsten Sporteinheit geht.

Wie finanziert sich der Sport bei dir?

Wenn ich ehrlich bin, sollte man den Sport nicht nur betreiben um Geld zu verdienen. Man sollte den Sport betreiben um Spaß und ein gutes Gefühl zu haben. Es gibt natürlich Preisgeld wenn man entsprechende Platzierungen erreicht, jedoch muss man die Anreise und die Verpflegung selbst bezahlen und somit bleibt nicht gerade viel vom Preisgeld übrig. Dank meinen Sponsoren, wie dem Autohaus Mazda Meusburger in Andelsbuch, welches mir mein Auto zur Verfügung stellt oder Steurer Siegfried Installationen in Bersbuch habe ich zwei heimische "Wälder" Sponsoren an meiner Seite worüber ich sehr dankbar bin. Ich bin auch im Skinfitracing Profi Team, welches mir Fahrräder und Sportkleidung spendiert, und muss mir daher die Sachen nicht auch noch selbst finanzieren. Hierbei einen großen Dank an meine Sponsoren!

Nun vielen Dank Bianca für das Interview und noch viel Erfolg bei deinen weiteren Bewerben!

Weitere Infos über Bianca findet ihr >>hier.

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