„Das bin ich. Kinderporträts von Angelika Kauffmann“ im Schwarzenberger Museum
In der nun schon zehnjährigen Geschichte des Angelika Kauffmann Museums ist dieses Jahr eine ganz besondere Ausstellung zu sehen. Sie entstand in enger Zusammenarbeit mit zehnjährigen Schwarzenberger Kindern. Nachdem es in der Ausstellung "Das bin ich" schon um Angelika Kauffmanns Kinderdarstellungen geht, lag es nahe, Kinder um ihre Mitwirkung zu bitten. Und so beschäftigten sich die Zehnjährigen der Volksschule Schwarzenberg schon im Vorfeld der Eröffnung mit den Kinderporträts der Malerin.
Kinderbriefe berühren die Besucher
Nachdem die Kinder in einer Vorstellrunde die Gemälde und die Biographien der porträtierten Kinder aus dem 18. Jahrhundert kennengelernt haben, durfte sich jedes Kind ein "Patenkind" aussuchen. Die Ausstellungsidee sah vor, dass die Kinder nun aus einer Vorauswahl von 50 historischen Spielsachen der Sammlung Iris Alge (vorarlberg museum) ihren Patenkindern für die Dauer der Ausstellung ein Geschenk machen können. Das Spielzeug wurde unter fachkundiger Anleitung und Begleitung durch die Sammlungsleiterin des vorarlberg museum, Johanna Kreis, und die Objektrestauratorin Franziska Bergmann im Depot bestaunt. Die Restauratorin begutachtete die Objekte, stellte sie kurz vor und entschied, ob man noch etwas restaurieren muss. Jedes Kind durfte "sein" Spielzeug auspacken und bekam die Objektbeschreibung mit nach Hause.
In einem weiteren Schritt verfassten die Schüler Briefe an ihre Patenkinder, in welchen sie auf kreative und phantasievolle Art von sich erzählen und erklären, warum sie das jeweilige Spielzeug ausgesucht haben. Diese Kinderbriefe sind neben den Gemälden der berühmten Malerin die Hauptattraktion der Ausstellung "Das bin ich". Das Schulprojekt wurde mit Mitteln des EU-Förderprogramms LEADER zur Entwicklung der ländlichen Gebiete unterstützt.
Stimme eines syrischen Flüchtlingskindes
Auch ein syrisches Flüchtlingskind, das erst seit Jahresanfang in der Klasse ist, machte, so gut es aufgrund der noch sehr beschränkten Deutschkenntnisse ging, mit. Schließlich entstand die Idee, das Kind den Brief auf Arabisch schreiben zu lassen. Unter seinem arabischen Brief stand bereits zur Ausstellungseröffnung sein Name in lateinischen Buchstaben. Eine Muttersprachlerin aus dem Umfeld der Museumsmitarbeiterinnen übersetzte den Brief ins Englische, dann wurde dieser Text ins Deutsche übertragen. Kurz nach der Eröffnung war das syrische Kind sogar schon so weit, dass es selbst die deutsche Übersetzung abschreiben konnte und so ist jetzt in der Ausstellung der deutsche neben dem arabischen Brief zu sehen.
>>hier geht's zum Brief von Basmala
Öffnungszeiten
1. Mai bis 26. Oktober 2016, Di bis So, 10 bis 17 Uhr (während der Schubertiade täglich geöffnet)
Angelika Kauffmann Museum · Brand 34 · 6867 Schwarzenberg T +43 (0)5512 26455
museum.schwarzenberg@aon.at · www.angelika-kauffmann.com