Bödele

Schwarzenberg und das Bödele

Die Entwicklung des Bödele und seine zentrale Rolle

Das Bödele, auch Lose genannt, spielte seit frühester Besiedlung eine maßgebliche Rolle in Schwarzenbergs Geschichte. War es doch einer von zwei Pässen, über die die frühen Siedler in den Bregenzerwald kamen. Ob auf Fußpfad, Saumweg, Fuhrweg oder Autostraße - über die Lose zog der Personen- und Warenverkehr zwischen Rheintal und Bregenzerwald. Seinen Namen hat es aufgrund seiner flachen Lage am Pass.

Textilfabrikant und Hobbylandwirt Otto Hämmerle weckte um die letzte Jahrhundertwende das Bödele aus seiner Vorsäßidylle. 1876 hatte sein Vater die Alpe Hochälpele erworben und zu einem mustergültigen Alpwirtschaftsbetrieb entwickelt. Von diesem Erfolg inspiriert, entschloss sich Otto Hämmerle, das Vorsäß Oberlose mit allen 12 Hütten zu kaufen. Seine Idee war, einen gut erreichbaren Ferienplatz zu schaffen. Darüber hinaus wollte er durch einen Hotelbau in dieser herrlichen Lage das Bödele zu einem kleinen Tourismuszentrum machen.

1902 begann die Umwandlung in einen Alpbetrieb. Eine Stallung für 60 Kühe samt Sennereigebäude und moderne Milchverarbeitung und Produktvermarktung steigerte den Ertrag. Die frei gewordenen Vorsäßhütten ließ er in bescheidene Ferienhäuser umbauen, ohne das Äußere merklich zu verändern. Die meisten haben bis heute diesen Charakter bewahrt und befinden sich über Generationen in Familienbesitz.

Auch die Pläne zur Fremdenverkehrsnutzung setzte er um. 1904 erwarb er den bedeutenden Grundbesitz und das Einkehrgasthaus des Johann Klocker, an dessen Stelle ein umfangreiches Hotel-Ensemble entstand. Freizeitangebote, Sporteinrichtungen sowie Badesee und Kapelle sollten Gäste anziehen. Schließlich ließ Hämmerle 1907/1908 auf eigene Kosten eine Fahrstraße von Ammenegg zum Hotel erbauen. Sie war für verwöhnte Gäste und den Warennachschub unerlässlich geworden. Der Hotelbetrieb hatte durchaus Erfolg, weil zu jener Zeit auch Skifahren hochmodern war. Doch die Umstände waren extrem schwierig: der erste Weltkrieg, die Wirtschaftskrisen, die 1000 Mark-Sperre oder die nicht familieneigene Betriebsführung. Nach Otto Hämmerles Tod im Jahr 1916 fehlte der Unternehmergeist des Pioniers und die Situation wurde zunehmend schwierig. Das bittere Ende kam in der Nacht des 3. Februar 1938, als das ganze Hotel zu unwegsamer Winterzeit ein Raub der Flammen wurde.

In einem ausgebauten Stadel des Verwaltergebäudes führte Franz Karl Feurstein den Gasthausbetrieb bis 1954 weiter. Erst 1952 wurde wieder der Hotelbetrieb in einem erweiterten ehemaligen Landhaus aufgenommen und bis 2001 durch die Familie Giradelli betrieben. Im Jahr 2006 wurde das Hotel zum zweiten Mal ein Raub der Flammen. Seit 2014 wird das Alpenhotel Bödele von der Familie Hämmerle wieder bewirtschaftet. Mit dem Berghof Fetz kam noch ein zweiter Fremdenverkehrsbetrieb dazu, ebenso mehrere bewirtschaftete Hüttenunterkünfte.


Das Bödele als Pionier im Vorarlberger Skisport

Wer vom Bödele spricht, verbindet unweigerlich mit ihm die Entwicklung des heimischen Skisports und des Winterfremdenverkehrs. Schon seit 1899 machte der Skipionier Viktor Sohm mit seinen Dornbirner Freunden Skitouren auf das Hochälpele mit Abfahrten nach Schwarzenberg oder Dornbirn. So wurde das Bödele fast gleichzeitig mit dem Arlberg zu einer Wiege des Skisports. Bereits 1904 begann hier das Skispringen auf einfachen Sprunghügeln. Die erste motorgetriebene Aufstiegshilfe wurde 1908 gebaut, so dass die österreichischen Skimeisterschaften 1912 ausgetragen werden konnten. Als sich der Skilauf nach dem ersten Weltkrieg zum Volkssport mauserte, erwachte in vielen der Wunsch nach einem eigenen Ferienhaus oder einer angemieteten Vorsäßhütte. Ein Trend, der bis heute anhält.

Das Bödele entwickelte sich zum beliebtesten Wintersportplatz des Rheintal- und Bodenseeraumes. Erst recht, als 1951 der Lanklift und 1957 der Hochälpelelift gebaut wurden. Für Schwarzenberg war das Bödele von einem Prestigeprojekt zu einem ansehnlichen Wirtschaftsfaktor geworden.

Ob Sommer oder Winter - heute begeistert das Bödele Gäste wie auch Einheimische mit seiner wunderschönen, naturbelassenen Landschaft, seiner herrlichen Ruhe und seiner ganz besonderen Atmosphäre.

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