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Veröffentlicht am 14.01.2019 - Land und Leute - Leib und Seele

Die unbekannten Keller des Hirschen

Wir schreiben das Jahr 2019.

Zum heutigen Datum liegen in den Kellern des Hirschen ca. 220 verschiedene Weine aus aller Welt. Das sind im Jahresdurchschnitt fast 5000 Flaschen. Dazu kommen noch versetzte Weine, Spirituosen und Liköre.

Zusammengetragen hat diesen Schatz Franz Fetz, Patron und langjähriger Hotelier im Hirschen in Schwarzenberg. Seine Geschichte fängt am Bödele an, wo er seine Jungendjahre im elterlichen Pachtbetrieb, dem damaligen "Alpenhotel" verbrachte. Früh erreichte ihn der Ruf der Gastronomie, wenn auch zu dieser Zeit nicht immer ganz freiwillig.

Nach und Nach stellte sich für Franz dann heraus, dass da tatsächlich eine Liebe herangewachsen ist. Die Liebe, gastronomisch tätig zu sein. Gäste zu umsorgen und begeistern. Nach der Hotelfachschule in Bad Hofgastein, mit Stationen in der französischen Schweiz und in Cannes, lässt er die Heimat hinter sich und zieht auf die Bermuda Inseln, um dort als Kellner in einem Hotel zu arbeiten. In dieser Zeit lernt er die schönen Dinge der neuen Welt kennen. Genuss- und Vergnügungskultur, lockerer Lifestyle. Dinge, die bis dato in der Heimat nicht sehr große Verbreitung gefunden haben.

Nach 2 Jahren tritt er den Heimweg an. Der Ruf des Vaters ist immer lauter geworden, bis FF ihm schließlich nachgibt und zurück nach Schwarzenberg kommt. 1975 übernimmt er den maroden Hirschen. Zu dieser Zeit konnte man dem Haus maximal den Titel "Rohdiamant" verleihen. Die Isolierungen waren unzureichend, der Bestand abgenützt. Nach einem Ultimatum der BH, mussten gleich im zweiten Jahr hohe Summen investiert werden, um den Betrieb von rechtens wegen aufrecht erhalten zu können.

Die großen Investitionen standen damals mangelnder Bekanntheit und Positionierung gegenüber. Eine schlechte Wahl zur Befüllung der Waagschalen. Zunehmens frustriert war der Junghotelier auch über die nicht vorherrschende Wertschätzung für gastronomische Qualität im Ort, was ihn allerdings nicht davon abhielt, kulinarische Themenwochen zu veranstalten.

Wir befinden uns in den noch jungen 80er Jahren, als Franz Fetz auch anfängt eigenhändig Siebenzehntelflaschen aus Frankreich zu importieren, getrieben von dem Willen, den Hirschen auf die Landkarten der Gourmets zu bringen. Kurz darauf bildete sich in Schwarzenberg Widerstand gegen den neuen Kurs des Hirschen, und ein Konglomerat von unzufriedenen Stammgästen brachte Anzeige wegen Wucher beim Gendarmerieposten Egg ein.

Trotz dieser Kränkung, sammelte der Hirschenwirt weiter eifrig nach erlesenen Tropfen aus aller Welt. Sind es heute hauptsächlich die Preise, die den Zugang zu großen Gewächsen limitieren, war es damals vielmehr die Logistik und die Kenntnis an sich. Durch zahlreiche Reisen durch Europa, kam er in Kontakt mit anderen Gastronomen und Hoteliers, welche Mehr und Mehr ihre Reisen nach Schwarzenberg machten und Franz attestierten, ein Juwel zu besitzen.

Doch wir wollen nicht abschweifen, davon wird an einem anderen Platz berichtet werden. Hier soll es ja um den Wein gehen!

Nachdem die Bestände stetig angewachsen sind, musste Platz geschaffen werden. Dort, wo sich heute noch die Weine des Hirschen befinden, war früher die Ölheizung des Hauses. Bei einem Umbau wurden die Heizkessel und Tanks kurzerhand hinter dem Haus vergraben, und Platz für die guten Tropfen geschaffen. Wie sich herausstellte, eignet sich das dort vorherrschende Klima hervorragend für die Aufbewahrung der Weine, die auch heute noch mit großer Passion und viel Know How von der Familie Fetz an den Tischen gereicht werden, um Freude zu bereiten. Franz Fetz hat seine Weine stets nach einem Hauptaugenmerk ausgesucht: der Trinkgenuss. Egal ob mineralisch, fruchtig oder gerbstoffreich, Spaß müssen sie machen. Der Hirschen war nie ein Ort, an dem man Wein zur Wissenschaft erhoben hat. Man wird, auch heute noch nicht, in lange Diskussionen gezwungen, wenn man dies nicht wünscht.

Factbox

In den mittlerweile mehrfach preisgekrönten Stuben des Hirschen werden die Weine Abend für Abend serviert. Seit Winter 2018 gibt es auch eine eigene Weinbar im Hirschen, für alle, die auch einmal nur auf einen schnellen Schluck vorbeischauen wollen.

Die Sammlung wird weitergehen, im Hirschen. Und vor allem auch: unter dem Hirschen.

www.hotel-hirschen-bregenzerwald.at

Peter Fetz

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